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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Verbrauchsmengenerfassung von Antibiotika beim Rind in landwirtschaftlichen Betrieben

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 126, 318-325

DOI: 10.2376/0005-9366-126-318

Publiziert: 09/2013

Zusammenfassung

In 47 Betrieben mit Rinderhaltung mit ingesamt ca. 6500 Rindern eines Landkreises in Nordrhein-Westfalen wurde der Verbrauch von antibiotischen Wirkstoffen erfasst. Als Datenquellen wurden die tierärztlichen Arzneimittelanwendungs- und -abgabebelege (§13 TÄHAV) und die Informationen aus Bestandsbüchern (ANTHV) der Betriebe herangezogen. Verbrauchsdaten vom Zeitraum eines Jahres (1. September 2006 bis 31. August 2007) wurden in einer zentralen Datenbank eingetragen. Der Verbrauch (Menge des freien Wirkstoffs in kg) war bei Beta-Laktamen mit insgesamt 48 % am hochsten, gefolgt vom Verbrauch aus der Gruppe #132;Sulfonamide amp; Trimethoprim #147; (17 %) und den Tetrazyklinen (11 %). Insgesamt wurden im Studienkollektiv etwa 39 kg antibiotisch wirksame Stoffe (Menge freier Wirkstoffe) verabreicht. Bei der Betrachtung der Häufigkeit der Behandlungen zeigte sich ein ähnliches Bild, denn 35 % aller Behandlungen am Rind wurden mit Beta-Laktamen, und lediglich 9 % mit Tetrazyklinen durchgeführt. Am häufigsten wurden Rinder am Euter behandelt (45 % der eingesetzten freien Wirkstoffmenge, 56 % der Einzelgaben). Die Therapiehäufigkeit ist die durchschnittliche Anzahl der verabreichten Einzelgaben (Behandlungstage und Zahl der Wirkstoffe) je Alters- und Nutzungsgruppe innerhalb eines Zeitraumes und einer Population. Sie korrespondiert grundsätzlich mit den Angaben der DDD (Defined Daily Dose) aus den Niederlanden und der ADD (Defined Animal Daily Dose) aus Dänemark, auch wenn durch unterschiedliche Rechenwege ein direkter Vergleich der Werte nicht statthaft ist. An 100 Tagen erhielt in den Studienbetrieben jedes Aufzuchtkalb durchschnittlich 0,7, jedes Milchrind 0,9 (inklusive Trockenstellen = 1 Tag) und jedes Mastrind 0,01 Einzelgaben.
Antibiotikaverbrauch
landwirtschaftliche Nutztiere
Betriebe
VetCAb
Therapiehäufigkeit

Summary

47 cattle farms with a total of 6500 cattle in one district of Northrhine-Westfalia took part in a study on the use of antibiotic substances on a voluntary basis. The veterinary application and dispensary documents (§ 13 TÄHAV) as well as respecting farmers #145; documents (ANTHV) served as data sources. All consumption data of a one-year-period (1 September, 2006 until 31 August, 2007) were entered into a central database.
The amount (free substances in kg) of substances were highest for beta-lactams (48%) followed by sulfonamides incl. trimethoprim (17%) and tetracyclines (11%). All in all about 39 kg free antibiotic substances were applied. The analysis of the treatment frequency showed similar figures: beta-lactams were used in 35% of all cattle treatments, but tetracyclines were used only in 9% of the treatments. The highest number of therapies took place against udder diseases (45% of all free substances applied, 56% of all treatment units).
The therapy frequency is the average number of applied treatment units (treat- ment days and number of substances) per age or production group within a certain time period and population. It corresponds basically to the DDD (Defined Daily Dose) of the Netherlands as well as to the ADD (Defined Animal Daily Dose) of Denmark, although these values cannot be compared directly because of different calculation methods. Within a period of 100 days every dairy calf in the study farms achieved 0.7, every dairy cow 0.9 (including teat sealer = one day) and every fattening cattle 0.01 treatment units averagely.
antibiotic use
livestock
farms
VetCAb
treatment frequency

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