TY - JOUR KW - Influenza KW - Atemwegsinfektion KW - Impfung KW - Husten AU - A Ertelt AU - H Gehlen AB - Das Equine Influenza Virus ist ein hochkontagiöses Virus mit einer hohen Morbidität. Beim Pferd tritt nur der Typ A in Erscheinung, welcher bei dieser Tierart aufgrund seiner Oberflächenantigene Hämagglutinin und Neuraminidase in die Subtypen H7N7 und H3N8 unterteilt wird. Im Zusammenhang mit den Oberflächenantigenen werden zum einen ein Antigendrift und zum anderen ein Antigenshift beobachtet. Der Subtyp H3N8 differenzierte sich in eine europäische und amerikanische Linie, wobei sich die amerikanische Linie weiter in eine Florida- und eine Kentucky-Linie entwickelte. Die Florida-Linie wiederum entwickelte sich in zwei sogenannte Klatten. Letztmalig wurden beide Florida-Linien 2013 in Deutschland nachgewiesen, wobei der Stamm 2 (Klatte 2/Clade 2) der dominierende in Europa ist. Die zum Zeitpunkt der Ausbrüche in Newmarket (2003), Japan (2007) und Australien (2007) verwendeten Impfstoffe zeigten Einschränkungen in der Prävention einer Influenzainfektion und boten keinen 100%igen Schutz, sodass geimpfte Tiere zum Teil infektiöses Virus ausschieden. Prinzipiell ist eine Influenza-Vakzine nur von hoher Effektivität, wenn der Impfstamm mit dem Feldstamm eng verwandt ist. Die Kreuzimmunität bei Influenza ist generell ungenügend. Nichtsdestotrotz zeigten sich die durchgeführten Impfprogramme zur Eindämmung des Virus als vorteilhaft, da sie sowohl die Menge des ausgeschiedenen Virus als auch die klinischen Symptome signifikant reduzierten. Derzeit sind nach technologischen Gesichtspunkten betrachtet zwei verschiedene Totimpfstoffe und eine vektorbasierende Vakzine in der EU kommerziell erhältlich (Tab. 1). Bisher konnte nur ein Impfstoff, ProteqFlu™ (Merial GmbH, D), den Empfehlungen in Europa vollständig nachkommen und integrierte A/equi 2/Ohio/03 und A/equi 2/Richmond 1/07 in die Vakzine. Zusammenfassend wird die Influenza, gerade beim Sportpferd und vor allem in Bezug auf wirtschaftliche Gesichtspunkte, die mit den Turnier-/Renn-Veranstaltungen verbunden sind, ein bestehendes Risiko bleiben. Die Gendrift wird auch in Zukunft dazu führen, dass Impfstoffe regelmäßig aktualisiert werden müssen. BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":87750,"title":"Equine Influenza \u2013 Wo stehen wir heute","topline":"","teaserText":"Equine influenza \u2013 What\u2018s the current state","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Das Equine Influenza Virus ist ein hochkontagi\u00f6ses Virus mit einer hohen Morbidit\u00e4t. Beim Pferd tritt nur der Typ A in Erscheinung, welcher bei dieser Tierart aufgrund seiner Oberfl\u00e4chenantigene H\u00e4magglutinin und Neuraminidase in die Subtypen H7N7 und H3N8 unterteilt wird. Im Zusammenhang mit den Oberfl\u00e4chenantigenen werden zum einen ein Antigendrift und zum anderen ein Antigenshift beobachtet. Der Subtyp H3N8 differenzierte sich in eine europ\u00e4ische und amerikanische Linie, wobei sich die amerikanische Linie weiter in eine Florida- und eine Kentucky-Linie entwickelte. Die Florida-Linie wiederum entwickelte sich in zwei sogenannte Klatten. Letztmalig wurden beide Florida-Linien 2013 in Deutschland nachgewiesen, wobei der Stamm 2 (Klatte 2\/Clade 2) der dominierende in Europa ist. Die zum Zeitpunkt der Ausbr\u00fcche in Newmarket (2003), Japan (2007) und Australien (2007) verwendeten Impfstoffe zeigten Einschr\u00e4nkungen in der Pr\u00e4vention einer Influenzainfektion und boten keinen 100%igen Schutz, sodass geimpfte Tiere zum Teil infekti\u00f6ses Virus ausschieden. Prinzipiell ist eine Influenza-Vakzine nur von hoher Effektivit\u00e4t, wenn der Impfstamm mit dem Feldstamm eng verwandt ist. Die Kreuzimmunit\u00e4t bei Influenza ist generell ungen\u00fcgend. Nichtsdestotrotz zeigten sich die durchgef\u00fchrten Impfprogramme zur Eind\u00e4mmung des Virus als vorteilhaft, da sie sowohl die Menge des ausgeschiedenen Virus als auch die klinischen Symptome signifikant reduzierten. Derzeit sind nach technologischen Gesichtspunkten betrachtet zwei verschiedene Totimpfstoffe und eine vektorbasierende Vakzine in der EU kommerziell erh\u00e4ltlich (Tab. 1). Bisher konnte nur ein Impfstoff, ProteqFlu\u2122 (Merial GmbH, D), den Empfehlungen in Europa vollst\u00e4ndig nachkommen und integrierte A\/equi 2\/Ohio\/03 und A\/equi 2\/Richmond 1\/07 in die Vakzine. Zusammenfassend wird die Influenza, gerade beim Sportpferd und vor allem in Bezug auf wirtschaftliche Gesichtspunkte, die mit den Turnier-\/Renn-Veranstaltungen verbunden sind, ein bestehendes Risiko bleiben. Die Gendrift wird auch in Zukunft dazu f\u00fchren, dass Impfstoffe regelm\u00e4\u00dfig aktualisiert werden m\u00fcssen.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Influenza, Atemwegsinfektion, Impfung, Husten<\/p>

Summary<\/span>
Equine influenza is a highly contagious disease that spreads rapidly through susceptible horse populations and is considered the most significant viral respiratory pathogen of horses worldwide. Only type A occurs in horses and due to its viral glycoproteins haemagglutinin and neuramidase a subdivision in subtype H7N7 and H3N8 can be made. Antigenic drift and antigenic shift is arising due to variations in viral glycoproteins. Therefore, subtype H3N8 can be divided into an Eurasian and an American lineage, while the American lineage continued to develop into the Kentucky and Florida clade 1 and 2 sublineages. In Germany, both Florida clades were detected in 2013, with clade 2 predominating. During the outbreaks in Newmarket (2003), Japan (2007) and Australia (2007) vaccination breakdown occurred, so that vaccinated animals spread infectious virus. Antigenic drift within the haemagglutinin and neuramidase glycoprotein is thought to play a major role in vaccination breakdown. Therefore, an influenza vaccine will show only a high efficacy, if the vaccine strain is closely related to the field strain. The cross-immunity within influenza virus lineages is generally unsatisfying. Nevertheless, vaccination programs significantly reduced both clinical symptoms and the amount of excreted virus. In Europe, two different inactivated vaccines and a vector-based vaccine are currently available. Until now, only one vaccine (ProteqFlu\u2122 Merial GmbH, D) contains both Florida clades (A\/equi 2\/Ohio\/03 and A\/equi 2\/Richmond 1\/07) and therefore matches current recommendations. In conclusion, equine influenza is still an ongoing risk and has a high enomic impact especially in sports horses participating in competitions and racing events. The genetic drift will continue to lead to vaccine breakdowns and therefore vaccines must be updated regularly.<\/p>

Key words<\/span>
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Das Equine Influenza Virus ist ein hochkontagi\u00f6ses Virus mit einer hohen Morbidit\u00e4t. Beim Pferd tritt nur der Typ A in Erscheinung, welcher bei dieser Tierart aufgrund seiner Oberfl\u00e4chenantigene H\u00e4magglutinin und Neuraminidase in die Subtypen H7N7 und H3N8 unterteilt wird. Im Zusammenhang mit den Oberfl\u00e4chenantigenen werden zum einen ein Antigendrift und zum anderen ein Antigenshift beobachtet. Der Subtyp H3N8 differenzierte sich in eine europ\u00e4ische und amerikanische Linie, wobei sich die amerikanische Linie weiter in eine Florida- und eine Kentucky-Linie entwickelte. Die Florida-Linie wiederum entwickelte sich in zwei sogenannte Klatten. Letztmalig wurden beide Florida-Linien 2013 in Deutschland nachgewiesen, wobei der Stamm 2 (Klatte 2\/Clade 2) der dominierende in Europa ist. Die zum Zeitpunkt der Ausbr\u00fcche in Newmarket (2003), Japan (2007) und Australien (2007) verwendeten Impfstoffe zeigten Einschr\u00e4nkungen in der Pr\u00e4vention einer Influenzainfektion und boten keinen 100%igen Schutz, sodass geimpfte Tiere zum Teil infekti\u00f6ses Virus ausschieden. Prinzipiell ist eine Influenza-Vakzine nur von hoher Effektivit\u00e4t, wenn der Impfstamm mit dem Feldstamm eng verwandt ist. Die Kreuzimmunit\u00e4t bei Influenza ist generell ungen\u00fcgend. Nichtsdestotrotz zeigten sich die durchgef\u00fchrten Impfprogramme zur Eind\u00e4mmung des Virus als vorteilhaft, da sie sowohl die Menge des ausgeschiedenen Virus als auch die klinischen Symptome signifikant reduzierten. Derzeit sind nach technologischen Gesichtspunkten betrachtet zwei verschiedene Totimpfstoffe und eine vektorbasierende Vakzine in der EU kommerziell erh\u00e4ltlich (Tab. 1). Bisher konnte nur ein Impfstoff, ProteqFlu\u2122 (Merial GmbH, D), den Empfehlungen in Europa vollst\u00e4ndig nachkommen und integrierte A\/equi 2\/Ohio\/03 und A\/equi 2\/Richmond 1\/07 in die Vakzine. Zusammenfassend wird die Influenza, gerade beim Sportpferd und vor allem in Bezug auf wirtschaftliche Gesichtspunkte, die mit den Turnier-\/Renn-Veranstaltungen verbunden sind, ein bestehendes Risiko bleiben. Die Gendrift wird auch in Zukunft dazu f\u00fchren, dass Impfstoffe regelm\u00e4\u00dfig aktualisiert werden m\u00fcssen.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
Influenza, Atemwegsinfektion, Impfung, Husten<\/p>

Summary<\/strong>
Equine influenza is a highly contagious disease that spreads rapidly through susceptible horse populations and is considered the most significant viral respiratory pathogen of horses worldwide. Only type A occurs in horses and due to its viral glycoproteins haemagglutinin and neuramidase a subdivision in subtype H7N7 and H3N8 can be made. Antigenic drift and antigenic shift is arising due to variations in viral glycoproteins. Therefore, subtype H3N8 can be divided into an Eurasian and an American lineage, while the American lineage continued to develop into the Kentucky and Florida clade 1 and 2 sublineages. In Germany, both Florida clades were detected in 2013, with clade 2 predominating. During the outbreaks in Newmarket (2003), Japan (2007) and Australia (2007) vaccination breakdown occurred, so that vaccinated animals spread infectious virus. Antigenic drift within the haemagglutinin and neuramidase glycoprotein is thought to play a major role in vaccination breakdown. Therefore, an influenza vaccine will show only a high efficacy, if the vaccine strain is closely related to the field strain. The cross-immunity within influenza virus lineages is generally unsatisfying. Nevertheless, vaccination programs significantly reduced both clinical symptoms and the amount of excreted virus. In Europe, two different inactivated vaccines and a vector-based vaccine are currently available. Until now, only one vaccine (ProteqFlu\u2122 Merial GmbH, D) contains both Florida clades (A\/equi 2\/Ohio\/03 and A\/equi 2\/Richmond 1\/07) and therefore matches current recommendations. In conclusion, equine influenza is still an ongoing risk and has a high enomic impact especially in sports horses participating in competitions and racing events. The genetic drift will continue to lead to vaccine breakdowns and therefore vaccines must be updated regularly.<\/p>

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Bisher konnte nur ein Impfstoff, ProteqFlu\u2122 (Merial GmbH, D), den Empfehlungen in Europa vollst\u00e4ndig nachkommen und integrierte A\/equi 2\/Ohio\/03 und A\/equi 2\/Richmond 1\/07 in die Vakzine. Zusammenfassend wird die Influenza, gerade beim Sportpferd und vor allem in Bezug auf wirtschaftliche Gesichtspunkte, die mit den Turnier-\/Renn-Veranstaltungen verbunden sind, ein bestehendes Risiko bleiben. 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Der Subtyp H3N8 differenzierte sich in eine europäische und amerikanische Linie, wobei sich die amerikanische Linie weiter in eine Florida- und eine Kentucky-Linie entwickelte. Die Florida-Linie wiederum entwickelte sich in zwei sogenannte Klatten. Letztmalig wurden beide Florida-Linien 2013 in Deutschland nachgewiesen, wobei der Stamm 2 (Klatte 2/Clade 2) der dominierende in Europa ist. Die zum Zeitpunkt der Ausbrüche in Newmarket (2003), Japan (2007) und Australien (2007) verwendeten Impfstoffe zeigten Einschränkungen in der Prävention einer Influenzainfektion und boten keinen 100%igen Schutz, sodass geimpfte Tiere zum Teil infektiöses Virus ausschieden. Prinzipiell ist eine Influenza-Vakzine nur von hoher Effektivität, wenn der Impfstamm mit dem Feldstamm eng verwandt ist. Die Kreuzimmunität bei Influenza ist generell ungenügend. Nichtsdestotrotz zeigten sich die durchgeführten Impfprogramme zur Eindämmung des Virus als vorteilhaft, da sie sowohl die Menge des ausgeschiedenen Virus als auch die klinischen Symptome signifikant reduzierten. Derzeit sind nach technologischen Gesichtspunkten betrachtet zwei verschiedene Totimpfstoffe und eine vektorbasierende Vakzine in der EU kommerziell erhältlich (Tab. 1). Bisher konnte nur ein Impfstoff, ProteqFlu™ (Merial GmbH, D), den Empfehlungen in Europa vollständig nachkommen und integrierte A/equi 2/Ohio/03 und A/equi 2/Richmond 1/07 in die Vakzine. Zusammenfassend wird die Influenza, gerade beim Sportpferd und vor allem in Bezug auf wirtschaftliche Gesichtspunkte, die mit den Turnier-/Renn-Veranstaltungen verbunden sind, ein bestehendes Risiko bleiben. Die Gendrift wird auch in Zukunft dazu führen, dass Impfstoffe regelmäßig aktualisiert werden müssen. PB - Schlütersche Verlagsges PP - Hannover PY - 2015 SP - 584 EP - 589 T1 - Equine Influenza – Wo stehen wir heute T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Equine Influenza – Wo stehen wir heute TT - Equine influenza – What‘s the current state VL - 96 SN - 0032-681 X ER -