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Kleintierpraxis

Chirurgische Korrektur eines Urethraprolapses bei einer Französischen Bulldogge

Surgical correction of a urethral prolapse in a French bulldog

Kleintierpraxis 62, 15-19

DOI: 10.2377/0023-2076-62-15

Publiziert: 01/2017

Zusammenfassung

Eine zehn Monate alte, nicht kastrierte männliche Französische Bulldogge wurde mit intermittierender präputialer Blutung bei gutem Allgemeinbefinden vorgestellt. Bei der klinischen Untersuchung fiel auf der Penisspitze eine kirschkerngroße, runde, blutige Umfangsvermehrung auf. Aufgrund der weiterführenden Untersuchungen konnten mögliche Differenzialdiagnosen ausgeschlossen werden, sodass die Diagnose eines Urethraprolapses gestellt wurde. Basierend auf den nekrotischen Veränderung der Schleimhaut wurde eine Resektion der prolabierten Mukosa mit Anastomosierung von Urethra- und Penisschleimhaut in der „Cut-and-sew“-Technik mittels Einzelheften mit resorbierbarem Nahtmaterial durchgeführt. Postoperative Verlaufskontrollen zeigten eine unauffällige Wundheilung ohne Einschränkung des Harnabsatzes. Bei einer frakturbedingten Wiedervorstellung des Tieres nach einem Jahr war zwischenzeitlich kein Rezidiv aufgetreten. Somit ist die chirurgische Versorgung eines Urethraprolapses beim Hund ohne Komplikationen durchführbar und sollte bei erfolglosen vorangegangenen Therapien zur Senkung der Rezidivgefahr in Erwägung gezogen werden.

Hämaturie
Urethramukosaresektion
Anastomose
Urethropexie-Technik
Französische Bulldogge

Summary

A ten-month-old intact male French bulldog was presented with intermittent preputial bleeding, whilst his general condition was good. On physical examination, a cherry-stone-sized, circular, haemorrhagic mass with intermittent bleeding was noted protruding from the tip of the dog’s penis. Further investigations could exclude any other potential diagnoses, and a prolapse of the urethral mucosa was diagnosed. As there were necrotic changes of the mucosa, surgical urethral resection and anastomosis was performed using the “cut-and-sew” technique. The urethral and penile mucosa were reapposed at the urethral orifi ce using monofi lament absorbable suture in a simple interrupted pattern. The postoperative controls showed good wound healing without any urination problems, and at reassessment one year postoperatively, no recurrence of the prolapse was reported. As a consequence, this surgical technique is recommended for the repair of urethral prolapse in male dogs to reduce the risk of post-operative complications especially in those cases where previous interventions have proven to be ineff ective.

haematuria
urethral mucosal resection and anastomosis
urethropexy technique
young French bulldog

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