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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Evaluation of CO2 anaesthesia applied by a commercial device for the castration of male suckling piglets under field conditions

Bewertung der CO2-Narkose unter Verwendung eines kommerziellen Narkosegerätes für die Kastration männlicher Saugferkel unter Feldbedingungen

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 129, 282-289

DOI: 10.2376/0005-9366-15093

Publiziert: 07/2016

Summary

The aim of this study was to describe clinical and behavioural parameters of piglets castrated with the use of CO2 anaesthesia by using the commercial available device MS Pigsleeper. 80 male piglets with three to six days of age were allocated to four groups, and were castrated or left uncastrated either after receiving 70% CO2/30% O2, or without anaesthesia. Defensive movements and heart rates were measured during induction and castration phase. At castration phase the dewclaw reflex was tested and piglets were monitored for vocalisation. During recovery and the subsequent five minutes conspicuous behaviours were recorded. Intensity of defensive movements was significantly higher in groups with CO2 anaesthesia during induction phase. Defensive movements were significantly lower in groups with CO2, but also not fully absent, during castration phase. Surgical tolerance was only reached by 20% (4/20) of piglets castrated under anaesthesia. Heart rates were above physiological levels at the beginning of induction phase and dropped significantly thereafter. Dropping of heart rates was more pronounced in anaesthetised groups leading to significant differences compared to non-anaesthetised groups. A minimum heart rate of 20 beats per minute was measured. Conspicuous behaviours as spasms, gasping and licking were described for pigs after CO2 anaesthesia. Measured parameters implicated stress and discomfort during induction and recovery phase and severe cardiovascular depression during CO2 anaesthesia. Surgical tolerance was reached by only a small proportion of anaesthetised piglets. Therefore, welfare aspects were not met using CO2 anaesthesia for piglet castration in general and especially by applying the gas anaesthesia with the commercial device MS Pigsleeper.

carbon dioxide
behaviour
heart rate

Zusammenfassung

Ziel der vorliegenden Studie war es, klinische Parameter und das Verhalten von Ferkeln zu beschreiben, die unter CO2-Narkose unter Verwendung des kommerziell erhältlichen Gerätes MS Pigsleeper kastriert wurden. 80 männliche Ferkel im Alter von drei bis sechs Tagen wurden vier Versuchsgruppen zugeordnet und wurden entweder kastriert oder verblieben unkastriert, nach Applikation von 70 % CO2/30 % O2 oder ohne Narkose. Abwehrbewegungen und Herzfrequenz wurden während der Einleitungs- und Kastrationsphase gemessen. Während der Kastrationsphase wurde der Afterklauenreflex getestet und auf Lautäußerungen geachtet. Während der Aufwachphase und der folgenden fünfminütigen Erholungsphase wurden auffällige Verhaltensweisen aufgezeichnet. Die Intensität der Abwehrbewegungen war während der Einleitungsphase in den Gruppen mit CO2 signifikant höher als in den Kontrollgruppen. Während der Kastrationsphase waren die Abwehrbewegungen signifikant niedriger in den Gruppen mit CO2, aber nicht vollständig abwesend. Eine chirurgische Toleranz wurde nur bei 20 % (4/20) der Ferkel in der anästhesierten Kastrationsgruppe erreicht. Die Herzfrequenz war während der Einleitungsphase oberhalb physiologischer Werte, sank danach aber in allen Gruppen signifikant ab. Dieses Absinken war in den Gruppen mit CO2 stärker ausgeprägt, wodurch sich die Vergleichsgruppen mit und ohne CO2 signifikant unterschieden. Die minimal gemessene Herzfrequenz in den Gruppen mit CO2 betrug 20 Schläge pro Minute. Auffällige Verhaltensweisen, wie Streckkrämpfe, Schnappatmung und Lecken, traten in der Erholungsphase nach der CO2-Narkose auf. Die gemessenen Parameter implizierten Stress und Unbehagen während der Einleitungs- und Erholungsphase und eine ausgeprägte kardiovaskuläre Depression unter CO2-Narkose. Kritisch bewertet wird, dass ein Großteil der Ferkel kein chirurgisches Toleranzstadium erreichte. Anforderungen des Tierschutzes wurden generell mit der CO2-Narkose und im Speziellen mit dem MS Pigsleeper nicht erfüllt.

Kohlenstoffdioxid
Verhalten
Herzfrequenz

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