Small animal practice in Germany – a case analysis
Der Praktische Tierarzt 97, 774-787
© Schlütersche Verlagsges. 2016
Publiziert: 08/2016
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel: Diese Studie wertet das Fallaufkommen von fünf Tierarztpraxen aus ganz Deutschland aus, um Studenten, Universitäten und Tierärzten Anhaltspunkte über die Prävalenz verschiedener Vorstellungsgründe, Diagnostik und Therapie zu liefern und eine Hilfe bei der Auswahl von Aus- und Weiterbildungsprioritäten zu bieten. Material und Methoden: Fünf deutsche Tierarztpraxen zeichneten über ein Jahr die Vorstellungsgründe, klinischen Symptome wie auch Diagnostik und Therapie von 5030 Patienten (von denen über 98 % Hunde, Katzen oder kleine Heimtiere ausmachten) auf. Ergebnisse: Über ein Drittel aller Fälle wurde zur Gesundheitsvorsorge oder wegen Hautproblemen vorgestellt. Nimmt man Patienten mit unspezifischen Problemen wie Fieber, Anorexie und Kachexie hinzu, umfassten diese Vorstellungsgründe über die Hälfte aller Fälle. Tierartspezifische Unterschiede waren hierbei ausgeprägter als die regionalen und saisonalen Abweichungen. Weiterführende diagnostische Maßnahmen wurden bei 45 % der erkrankten Patienten eingeleitet. Bei 55 % der Patienten wurde die Diagnose anhand von ausführlicher Anamnese und klinischer Untersuchung gestellt, eine weitere Aufarbeitung der Krankheitsgründe vom Besitzer teils abgelehnt. Eine medikamentöse Therapie war in 60 % der Fälle indiziert. In zahlreichen Fachgebieten konnten nur wenige, eindeutige Diagnosen gestellt werden.
Summary
Objective: This study analyses the caseload in five veterinary practices from all over Germany to provide students, universities and veterinarians with a reference point for the prevalence of various presenting complaints, diagnostics and therapy to be able to make an informed choice about priorities in continuing education. Material and methods: For one year, five German veterinary practices recorded presenting complaints, clinical signs, as well as diagnostic procedures and treatment of 5030 patients (over 98 % of which were dogs, cats and small mammals). Results: More than one third of all cases were presented at a veterinarian for preventive health care and for skin problems. Together with nonspecific clinical signs such as fever, anorexia and cachexia, they constituted over half of all cases. Species-specific differences of underlying causes for presenting an animal were more prominent than regional or seasonal variations.Further diagnostic procedures were performed in 45 % of patients, in 55 % of the patients the diagnosis was based on history and clinical examination, somtimes further diagnostics were refused by the owner. Medical treatment was initiated in almost 60 % of cases. In multiple services only few specific diagnosis could be made.