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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Subklinische Euterinfektionen mit Staphylokokken in Thüringer Milchviehherden: Innerherdenprävalenz und Einfluss auf die Milchleistung und die Zellzahl

Subclinical staphylococcal intramammary infections: Withinherd prevalence and effects on milk yield and somatic cell counts in Thuringian dairy herds

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 128, 61-69

DOI: 10.2376/0005-9366-128-61

Publiziert: 01/2015

Zusammenfassung

Grundlegende Parameter zur Kalkulation wirtschaftlicher Schadwirkungen von Euterinfektionen sind die damit verbundene Milchleistungsminderung und die Innerherdenprävalenz, die im Rahmen dieser Studie in ausgewählten Herden zu ermitteln waren. In 34 Thüringer Milchviehherden erfolgte bei allen laktierenden Kühen ohne klinische Mastitis eine zweimalige Entnahme von Viertelgemelksproben im Abstand von fünf bis neun Monaten (81 657 Proben von 14 157 Tieren), die auf Staphylokokken, Streptokokken und Enterobakterien untersucht wurden. Es wurde eine multifaktorielle Varianzanalyse unter Berücksichtigung der Einflussfaktoren Betrieb, Euterviertel, Laktationsstand und Laktationszahl durchgeführt. Die mittleren Prävalenzen in den Herden betrugen für Staphylococcus (S.) aureus 3,14 % und für Koagulase negative Staphylokokken (KNS) 6,64 %. Dabei lag ein signifikanter Unterschied im Laktationsverlauf und der Laktationszahl vor, wobei die höchste Nachweisrate von S. aureus-Infektionen bei Kühen mit 201–250 Melktagen auftrat. Mit zunehmender Zahl der Laktationen nahm die Häufigkeit der S. aureus-Infektionen zu und die der KNS-Infektionen ab (p < 0,001). Bezüglich der Milchmenge und der Milchinhaltsstoffe zeigte sich zwischen Kühen mit oder ohne S. aureus-Nachweis kein Unterschied, jedoch in der Höhe des Gehalts somatischer Zellen. Dieser war bei Kühen mit einer S. aureus-Infektion (219 000 Zellen/ ml, p < 0,001) und bei Kühen mit KNS-Nachweis (89 000 Zellen/ml, p = 0,049) signifikant höher als bei nicht-infizierten Kühen. Bei Kühen mit höherer Zellzahl war eine signifikant geringere Milchmengenleistung nachweisbar. Mit dieser Untersuchung konnte gezeigt werden, dass auch subklinische Euterinfektionen mit S. aureus und KNS eine höhere Zellzahl bedingen. Es besteht eine direkte Abhängigkeit der somatischen Zellzahl zur Milchmengenleistung.

S. aureus
KNS
Milchqualität
Zellzahl
subklinisch

Summary

Basic data for calculating the economic losses of subclinical staphylococcal intramammary infections are the reduction in milk yield and the within-herd prevalences. This study aimed to determine these parameters in selected herds. Quarter foremilk samples were taken from all lactating cows without clinical mastitis of 34 Thuringian dairy herds twice with an interval of five to nine months. A total of 81 567 samples from 14 157 cows were cultured and screened for Staphylococci, Streptococci and Enterobacteriaceae. For statistical analysis a multifactorial variance analysis which included the factors farm, quarter, days in lactation and number of lactation was used. Least square means of the within-herd prevalence were 3.14 % for Staphylococcus (S.) aureus and 6.64 % for Coagulase negative staphylococci (CNS). The highest frequency of S. aureus-infections was detected at 201–250 days in milk. The risk of S. aureus-infections increased with increasing lactation number, whereas the frequency of CNS-infections decreased with lactation number (p < 0.001). Compared to not infected cows, S. aureus infected cows showed no differences in milk yield or milk components, but had a higher somatic cell count (SCC) (219 000 cells/ml, p < 0.001). The SCC by CNS infected cows was 89 000 cells/ml (p = 0.049). High SCCs were associated with low milk yield. Subclinical intramammary infections with S. aureus and CNS result in a higher SCC. There is a direct association between SCC and milk yield.

S. aureus
CNS
milk quality
somatic cell count
subclinical

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