Periods for growth and quality improvement of fish in context of animal welfare compliant management of commercial fish ponds – a literature review
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 129, 234-241
DOI: 10.2376/0005-9366-129-15042
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2016
Publiziert: 05/2016
Zusammenfassung
In Deutschland ist bei der Bewirtschaftung von kommerziellen Angelteichen aus Gründen des Tierschutzes zu beachten, dass Fische nach dem Einsetzen in das Angelgewässer nicht sofort wieder herausgefangen werden dürfen. Es ist stattdessen eine Schonfrist zu gewähren, die zeitlich so bemessen sein soll, dass eingesetzte Fische qualitative Verbesserungen erfahren oder einen Zuwachs erzielen können. In den einzelnen deutschen Bundesländern sind diese Zeitspannen zum Teil recht unterschiedlich gewählt. Auf Grundlage einer Literaturrecherche wurde daher in der vorliegenden Arbeit durch Analyse verschiedener Parameter (chemische Körperzusammensetzung, Fleischfärbung, Geruch/Geschmack, Stressreaktionen, Wachstum) untersucht, in welchen Zeitspannen bei adulten Fischen qualitative Änderungen bzw. Zuwachs zu erwarten sind. Einige der betrachteten Parameter (Geruch/Geschmack, Stressreaktionen) können bereits innerhalb von 24 Stunden signifikante Veränderungen erfahren, die sich unmittelbar in einer verbesserten Fleischqualität widerspiegeln. Als langwierigster Zeitraum bis zum Vollzug messbarer qualitativer Änderungen erwies sich die fütterungsbedingte Modulation der chemischen Körperzusammensetzung von Fischen, für die ein Zeitraum von etwa vier Wochen benötigt wird. Transportbedingte Körpermasseverluste sind entsprechend nachfolgend verfügbarer Nahrungsmittel in ein bis zwei Wochen aufgehoben und durch Netto-Zuwachs kompensiert. Voraussetzung für Wachstum und qualitative Verbesserungen sind jedoch, dass die Tiere unter artgemäßen Bedingungen gehalten und ihre physiologischen Ansprüche an die Umwelt erfüllt werden. Fachlich sind somit Begründungen für eine Schonfrist im Zeitfenster von einem Tag bis zu vier Wochen gegeben; die Festlegung für ihre konkrete Dauer bleibt letztlich jedoch eine Abwägungsentscheidung.
Summary
In Germany, management of commercial fish ponds requires consideration of animal welfare legislation. In particular, it is forbidden to immediately catch fish that have recently been stocked into put-and-take fishponds. Rather, after stocking is completed, a short-term fishing ban period needs to be adhered to that allows the fishes the opportunity to grow and/or significantly improve in overall quality. The duration of the fishing ban varies considerably among German federal states. A literature review, therefore, was undertaken to identify the amount of time required by adult fish to reach changes in various parameters of quality (proximate composition, fillet colour, odour/taste, stress response), and growth. The literature search revealed that some of the selected parameters (odour/taste, stress response) can change within 24 hours, potentially resulting in improved fish flesh quality. With a time span of about four weeks, feeding-induced changes in proximate composition took the longest among the parameters tested to realize significant changes in fish flesh quality. Transportation-related reductions in body mass are overcome and succeeded by net growth within one to two weeks depending on food availability. Maintaining the fish under species-specific conditions and providing the optimal environment to meet their physiological demands, however, are critical prerequisites for growth and quality improvement. In conclusion there is science-based justification for fishing ban periods ranging from 24 hours to four weeks. Final determination of its duration, therefore, remains a careful balancing of values.