Der Praktische Tierarzt 81, 550-560
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2000
Publiziert: 07/2000
Zusammenfassung
Eine rechtsseitige Unterkiefer-Caninus-Fraktur (404) einer 5-jährigen Deutsch-Drahthaar-Hündinmit nahezu vollständigem Substanzverlust der Zahnkronewurde mit einem im Wurzelkanal verschraubtenKURER - Anker®versorgt. Hierbei wird ein Metallkopf mitGewindeschraube in die vorbehandelte Wurzel als Stumpfaufbaueingeschraubt. Durch den zusätzlichen Anker-Kopfentsteht somit, nach entsprechender gemeinsamer Hohlkehlpräparationvon Stumpfrest und Ankerkopf, eine vergrößerteZementierungsoberfläche für die gegossene Zahnkrone. DieZahnkrone selbst bestand aus einer Gelbgold-Edelmetall-Legierung.Voraussetzung für die Anwendung dieser Technikist eine Devitalisierung und Ausräumung der weichgewebigenPulpeninhalte. Vor der Einlassung des Ankergewindesin die Wurzel wurde daher eine Wurzelkanalbehandlungvorgenommen. Durch die physiologische Wurzelkrümmungdes Caninus wurde die Lage des eingeschraubten Anker-Kopfesso vorbestimmt, dass die anschließende Präparationzu nicht optimaler Retention führte. Somit waren besondereAnforderungen an die Verklebungstechnik der einzugliederndenCaninuskrone gestellt. Die Befestigung der Kroneauf dem Anker-Kopf konnte mit Hilfe eines neuartigen Glas-Ionomer-Zementes (Vitremer®, Hersteller: 3 M) zuverlässig gewährleistet werden. Zur Verbesserung der Retentionsverhältnissewurde die Innenfläche der Krone einer Edelkorund-Oberflächenbehandlung im Sinne einer sandgestrahltenAufrauhung unterzogen. Über einen Kontrollzeitraumvon über 1,5 Jahren nach Versorgung zeigte der Aufbau keinerleiLockerungserscheinungen.