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Antioxidanzien-Status bei Infektion mit Babesia canis canis

Die Babesiose des Hundes ist für betroffene Tiere oft mit einer vorsichtigen bis ungünstigen Prognose verbunden. Eine Studie suchte nun nach Zusammenhängen zwischen dem Antioxidanzien-Status und dem klinischen Ausgang.

Die Babesiose des Hundes wird von verschiedenen Babesia-Arten hervorgerufen, die durch Zecken übertragen werden. Auch in Deutschland hat die aus dem Mittelmeerraum stammende Erkrankung mittlerweile Einzug gehalten. Nun wurde die erste systematische Untersuchung zum Antioxidanzien-Status bei erkrankten Hunden im Vergleich mit gesunden Kontrolltieren durchgeführt und der Zusammenhang zwischen Befunden und Ausgang der Krankheit beleuchtet.

Studienziel und Methodik
Die Fragestellung war, ob oxidativer Stress zum Zeitpunkt der Diagnosestellung mit der Schwere und dem Ausgang der Erkrankung korreliert. Hierzu wurde ein Profil von vier Antioxidans-Markern untersucht: Superoxid-Dismutase (SOD), Glutathionperoxidase (GPx), Katalase und der Gesamtstatus der Antioxidanzien (total antioxidant status, TAS). Außerdem wurde Malondialdehyd (MDA) einbezogen, das sich in einer vorausgegangenen Untersuchung als Biomarker für oxidativen Stress erwiesen hatte. Es wurden 40 Hunde mit unterschiedlich ausgeprägter Babesiose (unterteilt in die Gruppen „unkomplizierte Infektion“, „eine Komplikation“ und „Multiorganschäden“) und 30 gesunde Kontrollhunde untersucht. Die Babesiose-Hunde wurden außerdem für die Auswertung nach der Schwere der Anämie in vier Gruppen eingeteilt.

Ergebnisse
Bei den erkrankten Hunden waren SOD, Katalase und TAS gegenüber den gesunden Kontrollen signifikant erniedrigt, nicht aber GPx. Hunde mit Multiorgan-Komplikationen hatten gegenüber den klinisch weniger schweren Fällen geringere SOD- und GPx-Aktivitäten. Ein tödlicher Ausgang der Krankheit war negativ mit den Werten für SOD, Katalase und GPx korreliert, aber positiv mit dem MDA-Wert. Die Antioxidanzien waren bei leichter Anämie weniger erniedrigt als bei höhergradiger Anämie.

Schlussfolgerungen
Im Zusammenhang mit einer Babesia canis-Infektion kommt es zu Verschiebungen der Werte mehrerer Antioxidanzien, die sich als Indikatoren für die Schwere der Erkrankung und als Prognosefaktor eignen könnten.


Top Job:


Originalpublikation:
Crnogaj M et al. (2017): Relation of antioxidant status at admission and disease severity and outcome in dogs naturally infected with Babesia canis canis.
BMC Vet Res 13: 114. DOI 10.1186/s12917-017-1020-9.

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