TY - JOUR KW - Ohr KW - Entzündung KW - Diagnose KW - Therapie KW - Faktoren AU - J Claßen AU - R Müller AB - Otitis externa (OE) ist eine Entzündung des äußeren Gehörgangs und kommt bei 5–13 % aller Hunde vor. Die Pathogenese ist oft multifaktoriell. Mithilfe des PSPP-Systems©, welches primäre und sekundäre Ursachen und prädisponierende und perpetuierende Faktoren unterscheidet, können alle ätiologischen Aspekte berücksichtigt und ein umfassender Therapieplan erstellt werden. Für den optimalen Behandlungserfolg einer OE ist es essenziell, bei jedem Fall sämtliche Ursachen und Faktoren zu identifi zieren und diese möglichst zu therapieren. Wichtige und häufi g vorkommende primäre Ursachen einer caninen OE sind Futtermittelunverträglichkeit, Umweltallergie, Fremdkörper und Hypothyreose. Eine gute Besitzerkommunikation erhöht die Compliance. Die Diagnose einer OE wird anhand von klinischen Symptomen, Otoskopie und Zytologie gestellt. Der Nutzen von bakteriologischen Tupfern und Antibiogrammen bei OE wird derzeit kontrovers diskutiert. Topische Otologika sind dem Einsatz von systemischen Medikamenten vorzuziehen, da so wesentlich höhere Wirkstoff konzentrationen im Ohr erreicht werden. Neben einer Vielzahl von meist trivalenten Otologika sind diverse Präparate zur Ohrreinigung auf dem Markt. Vor der Anwendung sollte sich der Tierarzt über Inhaltsstoff e, deren Wirkung und ototoxisches Potenzial informieren. Bei stenotischen Gehörgängen kann eine temporäre systemische Therapie mit Glukokortikoiden sinnvoll sein. Bei Otitiden im Endstadium ist eine chirurgische Behandlung möglicherweise die einzig wirksame Therapie. BT - Kleintierpraxis C1 - {"oldId":102341,"title":"Otitis externa beim Hund","topline":"","teaserText":"Canine otitis externa","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Otitis externa (OE) ist eine Entz\u00fcndung des \u00e4u\u00dferen Geh\u00f6rgangs und kommt bei 5\u201313 % aller Hunde vor. Die Pathogenese ist oft multifaktoriell. Mithilfe des PSPP-Systems\u00a9<\/span>, welches prim\u00e4re und sekund\u00e4re Ursachen und pr\u00e4disponierende und perpetuierende Faktoren unterscheidet, k\u00f6nnen alle \u00e4tiologischen Aspekte ber\u00fccksichtigt und ein umfassender Therapieplan erstellt werden. F\u00fcr den optimalen Behandlungserfolg einer OE ist es essenziell, bei jedem Fall s\u00e4mtliche Ursachen und Faktoren zu identifi zieren und diese m\u00f6glichst zu therapieren. Wichtige und h\u00e4ufi g vorkommende prim\u00e4re Ursachen einer caninen OE sind Futtermittelunvertr\u00e4glichkeit, Umweltallergie, Fremdk\u00f6rper und Hypothyreose. Eine gute Besitzerkommunikation erh\u00f6ht die Compliance. Die Diagnose einer OE wird anhand von klinischen Symptomen, Otoskopie und Zytologie gestellt. Der Nutzen von bakteriologischen Tupfern und Antibiogrammen bei OE wird derzeit kontrovers diskutiert. Topische Otologika sind dem Einsatz von systemischen Medikamenten vorzuziehen, da so wesentlich h\u00f6here Wirkstoff konzentrationen im Ohr erreicht werden. Neben einer Vielzahl von meist trivalenten Otologika sind diverse Pr\u00e4parate zur Ohrreinigung auf dem Markt. Vor der Anwendung sollte sich der Tierarzt \u00fcber Inhaltsstoff e, deren Wirkung und ototoxisches Potenzial informieren. Bei stenotischen Geh\u00f6rg\u00e4ngen kann eine tempor\u00e4re systemische Therapie mit Glukokortikoiden sinnvoll sein. Bei Otitiden im Endstadium ist eine chirurgische Behandlung m\u00f6glicherweise die einzig wirksame Therapie.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Ohr, Entz\u00fcndung, Diagnose, Therapie, Faktoren<\/p>

Summary<\/span>
Otitis externa (OE) is defi ned as an infl ammation of the external ear canal and its prevalence is reported to be 5\u201313%. The pathogenesis of OE is often multifactorial. The PSPP-System\u00a9<\/span> identifi es and diff erentiates primary and secondary causes and predisposing and perpetuating factors contributing to OE and helps the clinician to establish a therapeutic plan. For a successful therapy of OE to identify and treat all contributing causes and factors in each individual case. Frequent causes of canine OE are hypersensitivities to food and environmental allergens, foreign bodies and hypothyroidism. To achieve good owner compliance the clinician needs good communication skills. A clinical and otoscopic examination and ear cytology are needed to make the diagnosis of OE. The usefulness of bacterial cultures and susceptibility testing in cases of OE is currently under debate. The gold standard for drug application in OE is topical as higher drug concentrations are achieved in the ear compared to systemic treatment. A lot of commercial ear products and ear cleaners are available. The clinician should be aware of their ingredients, their mode of action and possible ototoxic eff ects. Short term therapy with systemic glucocorticoids can be useful in cases of stenotic ear canals. Surgery might be the only successful treatment in end-stage otitis externa.<\/p>

Keywords<\/span>
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Otitis externa (OE) ist eine Entz\u00fcndung des \u00e4u\u00dferen Geh\u00f6rgangs und kommt bei 5\u201313 % aller Hunde vor. Die Pathogenese ist oft multifaktoriell. Mithilfe des PSPP-Systems\u00a9, welches prim\u00e4re und sekund\u00e4re Ursachen und pr\u00e4disponierende und perpetuierende Faktoren unterscheidet, k\u00f6nnen alle \u00e4tiologischen Aspekte ber\u00fccksichtigt und ein umfassender Therapieplan erstellt werden. F\u00fcr den optimalen Behandlungserfolg einer OE ist es essenziell, bei jedem Fall s\u00e4mtliche Ursachen und Faktoren zu identifi zieren und diese m\u00f6glichst zu therapieren. Wichtige und h\u00e4ufi g vorkommende prim\u00e4re Ursachen einer caninen OE sind Futtermittelunvertr\u00e4glichkeit, Umweltallergie, Fremdk\u00f6rper und Hypothyreose. Eine gute Besitzerkommunikation erh\u00f6ht die Compliance. Die Diagnose einer OE wird anhand von klinischen Symptomen, Otoskopie und Zytologie gestellt. Der Nutzen von bakteriologischen Tupfern und Antibiogrammen bei OE wird derzeit kontrovers diskutiert. Topische Otologika sind dem Einsatz von systemischen Medikamenten vorzuziehen, da so wesentlich h\u00f6here Wirkstoff konzentrationen im Ohr erreicht werden. Neben einer Vielzahl von meist trivalenten Otologika sind diverse Pr\u00e4parate zur Ohrreinigung auf dem Markt. Vor der Anwendung sollte sich der Tierarzt \u00fcber Inhaltsstoff e, deren Wirkung und ototoxisches Potenzial informieren. Bei stenotischen Geh\u00f6rg\u00e4ngen kann eine tempor\u00e4re systemische Therapie mit Glukokortikoiden sinnvoll sein. Bei Otitiden im Endstadium ist eine chirurgische Behandlung m\u00f6glicherweise die einzig wirksame Therapie.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
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Summary<\/strong>
Otitis externa (OE) is defi ned as an infl ammation of the external ear canal and its prevalence is reported to be 5\u201313%. The pathogenesis of OE is often multifactorial. The PSPP-System\u00a9 identifi es and diff erentiates primary and secondary causes and predisposing and perpetuating factors contributing to OE and helps the clinician to establish a therapeutic plan. For a successful therapy of OE to identify and treat all contributing causes and factors in each individual case. Frequent causes of canine OE are hypersensitivities to food and environmental allergens, foreign bodies and hypothyroidism. To achieve good owner compliance the clinician needs good communication skills. A clinical and otoscopic examination and ear cytology are needed to make the diagnosis of OE. The usefulness of bacterial cultures and susceptibility testing in cases of OE is currently under debate. The gold standard for drug application in OE is topical as higher drug concentrations are achieved in the ear compared to systemic treatment. A lot of commercial ear products and ear cleaners are available. The clinician should be aware of their ingredients, their mode of action and possible ototoxic eff ects. Short term therapy with systemic glucocorticoids can be useful in cases of stenotic ear canals. Surgery might be the only successful treatment in end-stage otitis externa.<\/p>

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