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Brauchen Kaninchen UV-B-Licht?

Diese Studie untersucht die Vitamin-D-Level von Kaninchen mit und ohne eine künstliche UV-Beleuchtung.

Kaninchen sind als Heimtiere sehr beliebt und werden dementsprechend häufig in der Wohnung ohne Zugang zu direktem Sonnenlicht gehalten. Forscher aus Illinois wollten daher untersuchen, ob Kaninchen mit Zugang zu künstlichem UV-Licht höhere 25-Hydroxy-Vitamin-D3(Calcidiol)-Werte im Serum aufweisen als Kaninchen ohne UV-Bestrahlung. Außerdem sollten über sechs Monate pathologische Nebeneffekte der UV-Bestrahlung untersucht werden.

Ein halbes Jahr im Kunstlicht
Für die Studie wurden zwölf Kaninchen der Rasse Weißer Neuseeländer in zwei Gruppen unterteilt, wobei beide Gruppen das gleiche Futter erhielten und unter gleichen Bedingungen gehalten wurden. Beide Gruppen wurden zwölf Stunden pro Tag über sechs Monate künstlich beleuchtet, wobei eine Gruppe mit und eine Gruppe ohne UV-B-Anteil bestrahlt wurde. In regelmäßigen Abständen wurden Blutuntersuchungen, u. a. Calcidiol, Kalzium und Phosphor, sowie ophthalmologische Untersuchungen und eine Computertomografie zur Messung der Knochendichte vorgenommen. Nach Abschluss der Studie erfolgten eine weitere Computertomografie und schließlich die pathologische Untersuchung.

Kaninchen synthetisieren Vitamin D
Die Studie konnte zeigen, dass Kaninchen in der Lage sind, durch UV-B-Bestrahlung Vitamin D in der Haut zu synthetisieren, da die Konzentrationen von Calcidiol in der Gruppe mit UV-Licht deutlich höher waren als in der Kontrollgruppe. Innerhalb der sechs Monate wurden bei den bestrahlten Tieren keine pathologischen Nebenwirkungen wie Augen- oder Hautveränderungen gefunden.

Leider gibt es weder für Haus- noch für Wildkaninchen Referenzwerte für Calcidiol im Serum. Auch die Bedarfswerte für eine Aufnahme über das Futter weichen je nach Quelle stark voneinander ab. Daher bleibt fraglich, ob die höheren Werte der Versuchsgruppe physiologisch sind. Allerdings entsprechen die Konzentrationen der Versuchsgruppe physiologischen Werten anderer Spezies, wohingegen die niedrigen Werte der Kontrollgruppe bei anderen Spezies mit Vitamin-D-Mangel gesehen werden. Außerdem sind unphysiologisch hohe Vitamin-D-Konzentrationen durch eine endogene Bildung aufgrund körpereigener Kontrollmechanismen nicht zu erwarten, diese treten nur bei oraler Überdosierung auf.

Originalpublikation:
Watson MK, Mitchell MA, Stern AW, Labelle AL, Joslyn S, Fan TM, Cavaretta M, Kohles M, Marshall K (2019): Evaluating the clinical and physiological effects of long-term ultraviolet B radiation on rabbits (Oryctolagus cuniculus). J Exot Pet Med 28: 43–55. DOI 10.1053/j.jepm.2018.04.016.

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