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Der Praktische Tierarzt

Erfolgreiche Therapie einer Portalvenenthrombose mittels Dalteparin und Phenprocoumon nach abdominellem chirurgischem Eingriff bei einem Irish-Setter

Successful treatment of acute portal vein thrombosis after upper abdominal surgery in an Irish-Setter using dalteparin and phenprocoumon

Der Praktische Tierarzt 98, 1126-1135

DOI: 10.2376/0032-681X-17-70

Publiziert: 10/2017

Zusammenfassung

Portalvenenthrombosen wurden bisher nur selten beim Hund beschrieben. Sie treten in Zusammenhang mit Hepatopathie, Nephropathie, Steroidtherapie, immun vermittelter Anämie, Pankreatitis, Neoplasien und Vaskulitis durch chronische Ehrlichiose auf. Wir beschreiben in diesem Fall erstmalig die Behandlung einer postoperativ entstandenen Portalvenenthrombose mittels Dalteparin und Phenprocoumon beim Hund. Die Portalvenenthrombose entwickelte sich bei einem acht Monate alten Irish-Setter nach chirurgischer Korrektur einer Zwerchfellhernie mit Darmresektion. Die Thrombose führte zur Entwicklung von Aszites, Portalvenenhochdruck und Liquidothorax sowie zu einem Pankreasödem und wurde mit Dalteparin und Phenprocoumon therapiert. Eine Initialdosis von 0,14 mg Phenprocoumon/kg KGW einmal täglich an fünf aufeinanderfolgenden Tagen führte jedoch zu einem über den angestrebten Bereich hinausgehenden, drastischen Effekt auf die Prothrombinzeit (PT). Glücklicherweise wurden keine Blutungen oder andere wesentliche unerwünschte Nebenwirkungen beobachtet. Die Hündin erholte sich komplett und eine vollständige Rekanalisation der Portalvene wurde innerhalb von 19 Tagen erreicht. Schlussfolgernd erfordert die Phenprocoumon-Therapie beim Hund eine engmaschige Überwachung mittels PT und bei zukünftigen Fällen sollte eine niedrigere initiale Dosierung verwendet werden.

Originalveröffentlichung: Bei diesem Artikel handelt es sich um die Republikation eines Artikels aus der Berliner und Münchener Tierärztlichen Wochenschrift. Den Originalartikel finden Sie hier.

Thromboembolismus
portaler Hochdruck
Vitamin-K-Antagonisten
niedermolekulares Heparin
Komplikationen nach Zwerchfellruptur

Summary

Portal vein thrombosis has been rarely described in the dog. It had been associated with hepathopathy, nephropathy, steroid administration, immune mediated anaemia, pancreatitis, neoplasia and vasculitis due to chronic ehrlichiosis. This is the first description of treatment of portal vein thrombosis after abdominal surgery using dalteparin and phenprocoumon in a dog. Portal vein thrombosis developed after repair of diaphragmatic hernia and small bowel resection in an eight month old Irish-Setter. Thrombosis resulted in ascites formation, portal hypertension, formation of pleural effusion and pancreatic oedema and was treated using dalteparin and phenprocoumon. A loading dose of 0.14 mg/kg BW phenprocoumon once daily on five consecutive days resulted in remarkable changes of the prothrombin time (PT) exceeding the target range. Fortunately, no obvious bleeding or other substantial side effects were observed. The dog showed complete recovery and full re-canalisation of the portal vein was achieved within 19 days. In conclusion, use of phenprocoumon in dogs must be closely monitored with PT and a reduced loading dose should be used in future cases.

thromboembolism
portal hypertension
vitamin k antagonists
low molecular weight heparin
complication of diaphragmatic hernia

 

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