Erster Bericht über die Seroprävalenz von Neospora caninum in hessischen Ziegenbeständen
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 130, 517-522
DOI: 10.2376/0005-9366-17017
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2017
Publiziert: 11/2017
Summary
A total of 415 goat serum samples from 26 flocks in Hesse, Central Germany, were analyzed for the presence of specific antibodies against the abortion-causing apicomplexan parasite Neospora (N.) caninum by immuno-enzyme assay (ELISA). In total, three serum samples were seropositive for N. caninum with two of them originating from a flock in Middle-Hesse and one sample coming from a flock in Northern Hesse. Western Blotting confirmed two of three ELISA-positive samples proving a low overall prevalence of 2/415 (0.48%) for caprine neosporosis. No clinical signs related to neosporosis were detected in any seropositive animal. Additionally, there was no familiar relationship between them and N. caninum-positive goats were purchased from different breeders. The low numbers of N. caninum-seropositive animals excluded risk factors assessment. Based on the current seroprevalence data, N. caninum infections appear of minor importance in German goat flocks. Nevertheless, taking into account that caprine neosporosis was detected in some European countries bordering Germany, further epidemiological and surveillance studies on caprine N. caninum infections are required to complement our findings regarding the current situation in goat populations from the other German Federal States.
Zusammenfassung
Insgesamt wurden 415 Ziegenserumproben von 26 Herden in Hessen, Deutsch-land, auf das Vorhandensein spezifischer Antikörper gegen den abortiven api-komplexen Parasiten Neospora (N.) caninum mittels Immunoenzymassay (ELISA) untersucht. Insgesamt konnten nur drei positive Proben ermittelt werden, wobei zwei aus einem Bestand in Mittelhessen und eine aus einem nordhessischen Bestand kamen. Ein anschließend durchgeführter Western Blot bestätigte zwei der drei ELISA-positiven Proben, die auf eine insgesamt niedrige Gesamtprävalenz von 2/415 (0,48 %) für Ziegenneosporose hinweisen. Keines der seropositiven Tiere wies klinische Symptome der Neosporose auf. Darüber hinaus lagen keine verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen ihnen vor und die N. caninum-positiven Ziegen wurden von unterschiedlichen Züchtern erworben. Die geringe Seroprävalenz der vorliegenden Studie schloss die Möglichkeit, Risikofaktoren zu analysieren, aus. Die tatsächliche Bedeutung der N. caninum-Infektionen in deut-schen Ziegenbeständen scheint aufgrund der gemessenen geringen Seropräva-lenz vernachlässigbar. Da die Neosporose in Ziegen in einigen an Deutschland angrenzenden europäischen Ländern bereits nachgewiesen wurde, sind weitere epidemiologische Studien zu N. caninum-Infektionen von Ziegen erforderlich, um die aktuellen Erkenntnisse bezüglich anderer Bundesländer zu ergänzen.