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Foto: Tierklinik Hochmoor

Kleintierpraxis

Peritoneoperikardiale Zwerchfellhernie (PPDH) bei einem Entlebucher Sennenhund

Peritoneopericardial diaphragmatic hernia (PPDH) in an Entlebucher Mountain Dog

Kleintierpraxis 64, 228-242

DOI: 10.2377/0023-2076-64-228

Publiziert: 04/2019

Zusammenfassung

Die peritoneoperikardiale Zwerchfellhernie (PPDH) ist ein kongenitaler Defekt des Herzbeutels und des Zwerchfells mit einer persistierenden, in der Regel weiten Verbindung zwischen Cavum abdominis und Cavum pericardii. Hier wird der Fall einer PPDH bei einem vier Monate alten Entlebucher Sennenhund beschrieben, der mit milden klinischen Symptomen (v. a. Apathie, forcierte Atmung) in der Klinik vorgestellt wurde. Mittels nativer und kontrastmittelgestützter Röntgenuntersuchungen sowie Ultraschalluntersuchungen konnten nach kranial in die Brustkorbhöhle verlagerte und dem Herzen direkt anliegende Dünndarmschlingen dargestellt werden. Bei jungen Hunden ist die chirurgische Therapie der PPDH das Mittel der Wahl; diese wurde auch im hier beschriebenen Fall durchgeführt. Dabei konnten die durch den Zwerchfelldefekt nach kranial verlagerten Organe (Leber, Gallenblase, Jejunum, Colon ascendens, Omentum majus) reponiert und das Zwerchfell, das nur als schmaler Ring vorlag, chirurgisch komplett verschlossen werden. Der Hund zeigte fünf Tage post operationem ein klinisch ungestörtes Allgemeinbefinden. Als Ursache einer PPDH wird eine Fehlentwicklung des Septum transversum im Zuge der embryonalen Entwicklung der Körperhöhlen angesehen; sie kann vielfältige Auslöser haben, z. B. Noxen, pränatale Traumata oder genetische Dispositionen.

kongenitale Fehlbildung
Embryologie
Hund
chirurgische Therapie

Summary

Peritoneopericardial diaphragmatic hernia (PPDH) is a congenital defect of the pericardium and the diaphragm, which usually results in a wide connection between the abdominal cavity and the pericardial cavity. A case of a PPDH in a 4-month-old Entlebucher Mountain Dog is described in this paper. The dog exhibited mild clinical symptoms (apathy, forced breathing). Both the radiographic examination (plain and contrast studies) and an ultrasound examination revealed that parts of the jejunum were displaced into the thoracic cavity where they rested directly against the heart. In young dogs, surgical treatment of a PPDH is regarded as the treatment of choice. Accordingly, in the case presented here, the cranially displaced organs (liver, gall bladder, small intestine, ascending colon and greater omentum) were returned to their normal positions. The diaphragm, which consisted only of a narrow rim of tissue, was closed surgically. The dog showed no clinical signs of disease five days after surgery. A faulty development of the transverse septum during embryogenesis is considered to be the cause of a PPDH; it can be triggered by various noxious agents, prenatal trauma or genetic predisposition.

congenital defect
embryology
dog
surgical therapy

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