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Kleintierpraxis

Angst- und stressbedingte Verhaltensprobleme bei der Katze – Eine Übersicht für den praktischen Tierarzt

Kleintierpraxis 58, 579-594

DOI: 10.2377/0023-2076-58-579

Publiziert: 11/2013

Zusammenfassung

In der verhaltenstherapeutischen Sprechstunde ist Angstverhalten bei der Katze zwar nur selten der Vorstellungsgrund, aber bei sehr vielen Verhaltensproblemen kommen Angst oder Stress als Ursache in Betracht. Deshalb kann man auch Probleme wie Unsauberkeit, Markieren oder aggressives Verhalten bei einer entsprechenden Ätiologie
zu den angst- und stressbedingten Problemen zählen. Der Artikel gibt einen Überblick über Verhaltensprobleme, die im Zusammenhang mit Angst und Stress stehen, und
nennt Ursachen sowie therapeutische Möglichkeiten. Viele Verhaltensprobleme bei Katzen entstehen durch Unwissenheit der Tierhalter. Der Tierarzt kann hier durch entsprechende Beratungstätigkeit einen wichtigen Beitrag leisten, um Verhaltensproblemen vorzubeugen. Vor allem Informationen über das Katzenverhalten, katzengerechte Haltung Wohnungseinrichtung und Beschäftigungsmöglichkeiten spielen in der Problemprophylaxe eine große Rolle. Für viele Katzen ist der Tierarztbesuch mit Angst und Stress
verbunden, was zu aggressiven Reaktionen bei Untersuchung und Behandlung führen kann. Kenntnisse der Ethologie und Verhaltensmedizin können dem Tierarzt im Umgang mit diesen Patienten helfen. Mittlerweile gibt es Empfehlungen, wie dieser Stress reduziert werden kann. Hierzu zählen unter anderem eine katzengerechte Einrichtung der Praxisräume, eine sinnvolle Organisation der Abläufe, das Vermeiden furchtauslösender Geräusche und Gerüche, die Anwendung stressreduzierender Maßnahmen und so wenig Zwang wie möglich im Umgang mit den Katzen. Der Tierarztbesuch wird dadurch nicht nur für die Katze angenehmer, sondern auch für ihren Besitzer; dies kommt letztendlich auch dem Tierarzt zugute.
Verhaltenstherapie
Tierarzt
Kleintierpraxis
angstreduzierende Maßnahmen
Überblick

Summary

Fear and stress-related behaviour problems in cats: An overview for practicing veterinarians
Fearful behaviour in cats is rarely the reason for behaviour consultations. However, fear or stress may be eligible causes of many behavioural problems. Depending on the aetiology, problems like house soiling, marking or aggressive behaviour can therefore be considered as fear- and stress-related problems. This article gives an overview of the behavioural problems that are associated with anxiety, fear or stress. It lists possible causes and it provides treatment options.
Many behavioural problems in cats are caused by the ignorance of their owners. This allows the practising veterinarian to make an important contribution to the prevention of behavioural problems by providing appropriate counselling. Especially information about cat behaviour, cat-friendly housing, environmental enrichment and employment
opportunities play a major role in problem prevention. In addition, for many cats, the visit to a veterinary practice is connected with fear and stress, often resulting in aggressive reactions during examination and treatment. The knowledge of feline ethology and behavioural therapy can help veterinarians in their daily work with these patients. Meanwhile,
helpful advice on the reduction of stress exists. This includes, in particular, the use of cat-friendly equipment in the practice rooms and an appropriate organisation of the processes. Furthermore, the use of stress-reducing measures and as little restraint as possible in the handling of these animals is helpful. Thus, the visit to the veterinary practice will not only be more pleasant for the cat, but also for the owner and, ultimately, also for the veterinarian.
behavioural therapy
veterinarian
small animal veterinary practice
fear-reducing measures
overview

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