Der Praktische Tierarzt 90, 142-150
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2009
Publiziert: 02/2009
Zusammenfassung
Zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheitwurde in Deutschland im Jahr 2008 eine flächendeckende Impfkampagnedurchgeführt. Mittels einer Dringlichkeitsverordnungwurde der Einsatz von drei nicht-zugelassenen inaktivierten Impfstoffenerlaubt. Die Pharmakovigilanzdaten, basierend auf den fürdas Bundesland Hessen erhaltenen Meldungen, wurden zusammengestelltund ausgewertet. Von Mai bis November 2008 wurdenin Hessen über 900 000 Impfungen bei Rindern, Schafen und Ziegendurchgeführt. Hierzu gingen insgesamt 205 Meldungen überImpfzwischenfälle ein. Die Anzahl der Nebenwirkungsmeldung ist,bezogen auf die eingesetzten Impfstoffdosen niedrig. Auffallendhoch ist die Anzahl von Meldungen zu Aborten und Fehlgeburten.Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Letztlich lässt sich nur in wenigenFällen ein möglicher Zusammenhang zum Impfstoff herstellen.Nach der fachlichen Bewertung der für Hessen eingegangenenMeldung ergibt sich für alle aufgetretenen Nebenwirkungen einesehr geringe Inzidenz. Insgesamt weisen die vorliegenden Pharmakovigilanzdatenfür die drei im Jahr 2008 in Hessen eingesetzteninaktivierten BTV-8 Impfstoffe ein hohes Sicherheitsprofil aus.