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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Bedeutung der Aufzucht der Legehennen für alternative Haltungsformen

DOI 10.2377/0341-6593-114-86

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 114, 86-90

DOI: 10.2377/0341-6593-114-86

Publiziert: 03/2007

Zusammenfassung

In alternativen Haltungssystemen für Legehennen stellen Federpicken und Kannibalismus große Probleme dar. Aus der Literatur und Praxis besteht der Hinweis, dass ungünstige Aufzuchtbedingungen Risikofaktoren für das Auftreten dieser Verhaltensstörungen während der Legeperiode sein können. Die typischen Aufzuchtbedingungen von Legehennen in Deutschland und Österreich werden anhand von Daten, die in 50 Aufzuchtherden erhoben wurden,dargestellt. Einige der in der Literatur hervorgehobenen Risikofaktoren in der Aufzucht für Federpicken und Kannibalismus während der Legeperiode wurden vorgefunden.So wurden die meisten Herden bei hoher Besatzdichte (im Mittel 15 Junghennen pro m2 begehbare Fläche) gehalten und einige Herden hatten erst nach der zweiten Lebenswoche Zugang zu Einstreu oder nach der vierten Lebenswoche Zugang zu erhöhten Sitzstangen. Integumentbeurteilungen wurden in den Aufzuchtherden und auf jeweils zwei nachfolgenden Legebetrieben durchgeführt. Der Gefiederzustand der Jung- und Legehennen wies sowohl bei unkupierten als auch bei schnabelkupierten Herden eine große Streubreite auf. Bei den untersuchten Tieren war der Anteil der Junghennen mit beschädigtem Gefieder in kupierten Herden höher als in unkupierten (Mediane: 53 % versus 30 %, p = 0,022). Bei den Legehennen wiesen die kupierten Herden dagegen einen niedrigeren Anteil Legehennen mit Gefiederschäden auf als die unkupierten (Mediane: 23 % versus 50 %, p = 0,007). Die Analyse der Daten wird fortgeführt, insbesondere im Hinblick auf einzelne potentielle Risikofaktoren für Federpicken und Kannibalismus.

Summary

Feather pecking and cannibalism are still major problems in alternative Systems for laying hens. Literature and practical experience indicate that unfavourable rearing conditions might be important riskfactors for the occurrence of these behavioural disturbances during the laying period.Typical rearing conditions of laying hens from 50 rearing units in Germany and Austria are presented.Obvious risk factors during rearing for feather pecking and cannibalism during the laying period were found.Most flocks were kept under high stocking density (mean: 15 pullets per m2 useable area) and some flocks had access to litter only after the second week of life or access to raised perches after the fourth week of life. Plu-mage condition of pullets and laying hens varied widely in non-beak-trimmed as well as in beak-trimmed flocks.The percentage of pullets with damaged plumage was higher in beak-trimmed than in non-beak-trimmed flocks (medians: 53 % versus 30 %, p = 0,022). In laying hens there was a higher percentage of hens with plumage damage in non-beak-trimmed flocks compared to beak-trimmed flocks (medians: 23 % versus 50 %, p = 0,007). Data analysis will be continued, especially with regard to particular riskfactors.

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