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Kleintierpraxis

Chirurgische Entfernung eines Angelhakens aus dem Enddarm eines Schlangenkopffisches (Channa barca)

Kleintierpraxis 57, 583-587

DOI: 10.2377/0023-2076-57-583

Publiziert: 11/2012

Zusammenfassung

Im vorliegenden Fallbericht wird die chirurgische Entfernung eines Angelhakens aus dem Enddarm eines Schlangenkopffisches (Channa barca) beschrieben. Der Fisch wurde aufgrund eines etwa 2 cm langen Fadens, der aus dem After ragte, sowie seit einer Woche bestehender Inappetenz vorgestellt. Röntgenologisch konnte ein Angelhaken im Intestinaltrakt dargestellt werden. Dieser wurde chirurgisch in Narkose entfernt. Nach dem Eingriff kam es zu einem Atemstillstand. Schlangenkopffische haben ein Suprabranchialorgan, durch das atmosphärischer Sauerstoff aufgenommen werden kann. In der Aufwachphase musste der Fisch deshalb nicht nur durch fließendes Wasser, sondern auch durch atmosphärische Luft mit Sauerstoff versorgt werden, um aus der Narkose zu erwachen. Fünf Tage nach der Operation stieß der Fisch die Fäden ab und es kam zur Nahtdehiszenz. Ein erneuter Wundverschluss war nicht möglich, dennoch verheilte die Wunde innerhalb von 28 Tagen komplett. Wahrscheinlich wurde die Wundheilung durch den Hautmukus, der bei Schlangenkopffischen eine Vielzahl an wundheilungsfördernden Substanzen besitzt, unterstützt.
Fisch
Suprabranchialorgan
Röntgen
Operation

Summary

Surgical removal of a fishhook from the rectum of a Snakehead (Channa barca)
The surgical excision of a fishhook from the rectum of a snakehead (Channa barca) is described in this case report. The fish was brought into the clinic because of inappetence and the presence of a 2-cm piece of twine protruding out of its anus. A fishhook was identified in the intestinal tract by X-ray and was surgically removed under anaesthesia. After the excision, the fish developed apnoea. Snakeheads have a suprabranchial organ, which allows them to take oxygen up from the air. As a consequence, during the recovery phase, the fish not only had to be supplied with flowing water but also with oxygen from the air in order for it to awaken from the narcosis. The suture was rejected five days after surgery, leading to wound dehiscence. Renewed suturing of the wound was not possible but healing by secondary intention was complete after 28 days. Most probably, the skin mucus of the snakehead, which contains many beneficial substances, supported the wound healing.
FISH
suprabranchial organ
x-ray
surgery

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