Der Praktische Tierarzt 84, 674-678
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2003
Publiziert: 09/2003
Zusammenfassung
Mit der vorliegenden Studie soll ein Überblicküber die Vielfalt der verschiedenen Ergänzungsfuttermittelgegeben und diese unter ernährungsphysiologischenAspekten, gerade auch im Hinblick auf möglichegesundheitliche Risiken für das Tier, beurteilt werden.Per Definition geht man bei Ergänzungsfuttermittelndavon aus, dass sie aufgrund der Konzeptiongeeignet sind, mögliche Nährstoffdefizite der„Grundration" auszugleichen. Bei Angebot üblicherMischfutter liegt beispielsweise häufig ein Rohfasermangelvor; hier wären rohfaserreichere Produkte erforderlich.Die Überprüfung der als „rohfaserreich“ deklariertenErgänzungsfuttermittel zeigte jedoch, dasseinige diese Erwartungen nicht erfüllen. Produkte, diezur Ergänzung mit Mineralstoffen angeboten wurden,lieferten in erster Linie Calcium, während andere Mengen-und Spurenelemente eher marginal waren. So genannte„Snacks“ oder „Leckerbissen“, die futtermittelrechtlichnicht eindeutig als Ergänzungsfuttereinzustufen sind, wiesen hohe Energiegehalte auf.Auch wenn einige Produkte durchaus eine zufriedenstellendechemische Zusammensetzung zeigten undsomit eine sinnvolle Ergänzung der Ration darstellen,muss bei den hier untersuchten Ergänzungsfuttermittelnbei einer Vielzahl an deren ernährungsphysiologischemWert (niedriger Rohfasergehalt, unausgewogeneMineralstoffgehalte, hohe Energiedichte) gezweifeltwerden.