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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

The complex of animal welfare problems during long distance transports of unweaned calves

Zur Tierschutzproblematik beim Langstreckentransport von nicht abgesetzten Kälbern

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 133

DOI: 10.2376/0005-9366-19023

Publiziert: 03/2020

Summary

More than one million unweaned calves are transported annually via long-distance transports (> 8 hrs) through the European Union. According to the European transport legislation (Regulation (EC) No. 1/2005), unweaned calves that depend on feeding exclusively with milk or milk-replacer, are allowed to be transported for nine hours before a rest period of at least one hour has to be given. This rest must be sufficient in particular to give liquid and if necessary food to the calves. Thereafter, calves may be transported for further nine hours. After this second period of transport, animals have to be unloaded, fed, watered, and be rested for at least 24 hours. Currently, trucks are neither equipped with automatical nor with manual suitable drinking facilities to provide water or electrolytes and certainly not milk or milk replacer to all animals on the vehicle. Hence, animals usually receive the required liquid and drink supply first during the 24 h rest period following unloading. This is not in accordance with the current law. These long-distance transports along with starvation are a serious stressor negatively affecting the immune system and health of the calves. By changing the European legislation a reduction of the transport duration time of up to a maximum of eight hours for unweaned calves should be provoked, because a sufficient supply of these animals cannot be guaranteed on board of the vehicle during the one hour’s rest.

long distance transport
unweaned calves
lack of animal welfare
supplying

Zusammenfassung

Jährlich werden mehr als eine Million nicht abgesetzter Kälber auf sog. Langstreckentransporten (> 8 Stunden) innerhalb der europäischen Union transportiert. Nicht abgesetzte Kälber, die zur Nahrungsaufnahme auf Milch oder Milchaustauscher angewiesen sind, dürfen nach europäischem Recht (VO 1/2005) neun Stunden befördert werden. Dann muss eine mindestens einstündige Ruhepause erfolgen, um die Tiere zu tränken und nötigenfalls zu füttern. Danach kann der Transport für weitere neun Stunden fortgesetzt werden. Nach diesem zweiten Transportintervall müssen die Kälber abgeladen, versorgt und gefüttert werden sowie eine 24-stündige Ruhezeit erhalten. Derzeit existieren weder adäquate automatische noch manuelle Tränkemöglichkeiten, um alle Tiere auf den Transportfahrzeugen mit Wasser oder Elektrolytlösungen und schon gar nicht mit Milch oder Milchaustauschern zu versorgen. Folglich erhalten die Tiere üblicherweise erst nach dem Abladen während der 24-stündigen Ruhezeit die nötige Flüssigkeits- sowie Tränke- und Nahrungszufuhr. Dies steht im Widerspruch zu den transportrechtlichen Vorgaben. Für die Kälber sind diese Transporte in Verbindung mit der langen Nahrungskarenz ein erheblicher Stressor, der das Immunsystem der Tiere belastet und die Tiergesundheit gefährdet. Da die Versorgung der Tiere auf den Fahrzeugen in der einstündigen Pause nicht gewährleistet werden kann, sollte auf eine Reduktion der Transportdauer von nicht abgesetzten Kälbern auf max. acht Stunden durch eine Änderung des europäischen Rechts hingewirkt werden.

Langstreckentransport
nicht abgesetzte Kälber
Versorgung
Tierschutz

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