Der Praktische Tierarzt 86, 178-183
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. 2005
Publiziert: 03/2005
Zusammenfassung
Aufgrund der zur Zeit aktuellen Problematik der atypischenWeidemyopathie in Deutschland (insbesondereNorddeutschland) und der Schweiz wird in der vorliegendenPublikation zum einen ein Rückblick auf die bisher inder Literatur beschriebenen Fälle gemacht, zum anderenwerden die bisherigen Informationen zur Weidemyopathiedurch eigene klinische, labordiagnostische und in fast allenFällen auch pathologische und pathohistologische Untersuchungenan 10 Fällen vom Herbst 2004 ergänzt. Ein Zusammenhangzwischen dem Auftreten der atypischen Weidemyopathieund bestimmten Witterungsbedingungenscheint sich weiterhin zu bestätigen, da die gehäuften Fälleim Herbst/ Winter 2004 in einer ähnlichen Witterungsperiodeauftraten wie es bereits 1995/ 1996 der Fall war. Die Ätiologieder atypischen Weidemyopathie bleibt jedoch weiterhinunklar. Wahrscheinlich ist, dass ein Toxin, welches aufgrundspezifischer Klima- und Witterungsbedingungenentsteht oder freigesetzt wird, von den betroffenen Pferdenüber das Futter aufgenommen oder nachfolgend im Magen-Darmtrakt gebildet wird. Auf betroffenen Weiden könnenmehrere Tiere erkranken. Die Symptome können unspezifischsein. Die Diagnose wird anhand labordiagnostischerAnalysen gestellt, wobei die Muskelenzymwerte (insbesondereder CK- Wert) deutlich erhöht sind. Die Therapie erfolgtsymptomatisch bei ungünstiger Prognose.